Im Labyrinth des Ichs

Der passende Titel für eine Geschichte über sexuelle Identität bei Jungs. Mittels Dialogen und Szenen, aber auch Monologen und Reflexionen, öffnet sich uns die Welt der Pausenhöfe, der Jungs im Autoritätsstress und bei der Erfahrung von Uebermacht.

Wie freundschaftliche Gefühle sich entwickeln, Verliebtheit und Hass entstehen können, das erzählt uns Charlotte Ulbrich ganz lapidar, auch einfühlend und fesselnd in ihrer Erzählung. Es geht um Jungs und Mädchen, die bereits auf „Eroberung“ aus sind. So zufällig und schräg wie im Leben, bilden sich Cliquen und isolieren sich „Einzelgänger“ und kommen einander in die Quere.

Marco, der Angepasste beschreibt die Entwicklung eines Konflikts an der Schule, der ihn in Loyalitätsprobleme stürzt. Dabei hat er es doch mit dem „Neuen“ – eher besonnenen Dennis – nur gut gemeint. Seine derzeitige Freundin ist ihm auch keine Hilfe. Aber Oruc der Türke wird für ihn wichtig, vor allem als Tätlichkeiten nicht mehr zu verhindern sind. Alles spielt sich in der Welt der Kids ab, die erst sehr spät bei Erwachsenen und bei der Polizei um Hilfe ersuchen, um eine Katastrophe abzuwenden.

Wie gewöhnlich bekommt die Schule von allem gar nichts mit. Die junge Autorin selbst zeigt uns, dass Mädchen einen grossen Einfluss auch auf das Geschehen unter Jungs haben können, wenn sie sich nicht einfach nur einspannen lassen und das „heterosexuelle Spiel“ mit ihnen spielen. Ein wichtiges Buch auch für Mädchen!  Peter Thommen60

Ulbrich, Charlotte (17). Im Labyrinth des Ich’s, Pressel Verlag 2010, 160 S. CHF 16.- (über ARCADOS)

Adrian Baumgartner: Marco ist sechzehn und wie bei jedem jungen Mann in diesem Alter spielen seine Gefühle verrückt. Nicht nur dass er sich von den Erwachsenen, und zum Teil auch durch seine Freuden und Kollegen nicht mehr verstanden füllt. Jetzt will es auch mit seiner Freundin Kim, nicht mehr so recht klappen. Und erst recht als er sich mit dem Neuen an seiner Schule anfreundet, geraten seine Gefühle aus dem Ruder.

Dieses Buch ist nicht nur sehr unterhaltend, sondern stellt die Gefühlswelt der Jugendlichen ins Rampenlicht. Der Autorin ist mit ihren siebzehn Jahren ein erstaunliches Meisterwerk geglückt, das es sich auf jeden Fall lohnt zum lesen.

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