Ziegler, Alexander, Autor (1944-1987)

Ziegler, Alexander: Bücher und Inhalte  zusammengestellt von Peter Thommen_*1950, Schwulenaktivist, Basel

Ziegler, Alexander: Labyrinth. Report eines Aussenseiters, Desch 1970, 331 S. / Schweizer Verlagshaus 1976, 315 S. / Fi 2190, 1979, 256 S.

Ziegler, Alexander: Die Konsequenz, Schweizer Verlagshaus 1975, 254 S.

Ziegler, Alexander: Kein Recht auf Liebe. Reportagen. Aufsätze, Stücke, SV 1978, 397 S. / Fi 3805, 1980, 269 S. (TB fehlt Drehbuch Konsequenz)

Ziegler, Alexander: Eines Mannes Liebe, SV 1980, 336 S. / Fi 8052, 1982, 246 S.

Ziegler, Alexander: Gesellschaftsspiele. Zwei kritische Stücke: Willkommen in Mariental – Samstagabend. Eine Liebesgeschichte, SV 1980, 222 S. (im Umaschlag Szenenfotos)

Ziegler, Alexander: Angstträume. Stücke und Gedanken zur Zeit, Foerster 1981. 170 S. Mit einem Nachwort von J. S. Hohmann (mit Szenefotos)

Ziegler, Alexander: Die Zärtlichen, SV 1982 / Fi 8137, 1985, 382 S.

Ziegler, Alexander: Ich bekenne. Konsequente Aufzeichnungen, SV 1985, 303 S.

Ziegler, Alexander: Halunkengelächter. Ansichten und Einsichten, SV 1985, 96 S.

Ziegler, Theaterstücke: „Zellengeflüster“ (Die Rampe 1970), Happyend, ungedruckt! (1970/71), Tribunal oder der Sittlichkeitsverbrecher (1977), Willkommen in Mariental 1979, Samstagabend. Eine Liebesgeschichte (Kammertheater Stok, 1980), Nachtwache 1980 (ungedruckt), Entlassen – Szenen einer Heimkehr 1980, Es wird nie wieder Frühling, 1982, Drogenstation 1984, Kokain, oder der einsame Kampf des Philipp Neukomm 1987  (> Theaterlexikon Schweiz, http://tls.theaterwissenschaft.ch/wiki/Alexander_Ziegler)

Die Resonanz. Briefe und Dokumente zum Film „Die Konsequenz“. Wolfgang Petersen, Ulrich Greiwe (Hg.), Fi3423 1980, 189 S. (9 Filmstills)

Inhaltsangaben

Ziegler, Alexander: Labyrinth. Report eines Aussenseiters, Desch 1970, 331 S. / Schweizer Verlagshaus 1976, 315 S. / Fi 2190, 1979, 256 S.  Mit nahezu schockierender Unbefangenheit erzählt Ziegler, dessen Prozess und Verurteilung Aufsehen und Anteilnahme erregten, sein Leben. Er beginnt am Heiligen Abend im Untersuchungsgefängnis und endet mit der Verurteilung wegen Beziehungen zu einem 15jährigen und der Einlieferung in eine Strafanstalt. Als Schauspieler schreibt er schreibt über eine Welt, die ihm als Homosexuellen zum Gefängnis geworden ist, über seine Lebenserfahrungen in den 60er Jahren mit dem „Schutzalter“ von 20 J. für glg. Sex in der Schweiz und der Suche nach seinem persönlichen Glück. (n. Umschlag)

Ziegler, Alexander: Die Konsequenz, Schweizer Verlagshaus 1975, 254 S.  Nach einem Selbstmordversuch landet der 16jährige, sensible Thomas in einer psychiatrischen Klinik, wo er seinen Lebensbericht festhält. In der Strafanstalt begegnet er zum erstenmal dem 23jährigen Sträfling begegnet. Die Zuneigung ist gegenseitig. Sie wollen später zusammenleben, doch dagegen läuft die ganze Umgebung, Eltern, Behörden, Sturm. Thomas muss in eine Erziehungsanstalt und ist Prügelstrafen und anderen Brutalitäten ausgesetzt. Sein Freund lässt sich unter falscher Identität in der Anstalt als Praktikant einstellen und verhilft im zu Flucht. Ziegler weiss um die Schwierigkeiten, als Homosexueller zu leben und wird auch von vielen kontaktiert. Er verarbeitet all die Erfahrungen zu einem eindringlichen Roman, der später von Wolfgang Petersen (1941-2022) verfilmt worden ist.  Sh.a. die Biografie des Hauptdarstellers Ernst Hannawald: Das Leben ist kein Film, S.Giger 2002, 254 S. sowie das Fischertaschenbuch „Die Resonanz. Briefe und Dokumente zum Film“ am Schluss der Liste!

Ziegler, Alexander: Kein Recht auf Liebe. Reportagen. Aufsätze, Stücke, SV 1978, 397 S. / Fi 3805, 1980, 269 S. (TB fehlt Drehbuch Konsequenz)  Reportagen: Kein Recht auf Liebe? Sieben Gespräche mit Jugendlichen zum Thema (allgemeine) Schutzaltersenkung in der Schweiz. /  Träumt, solange ihr träumen könnt…“ Zur Situation der Pädophilen in unserer Gesellschaft.  /  Schwule sind hier unerwünscht.“ Ein Bericht zur Situation von Homosexuellen am Arbeitsplatz  /  Nacherziehung à la Uitikon“. Ehemalige Zöglinge einer Arbeitserziehungsanstalt berichten  /  Aufsätze:  Schweigen i. Silber, Reden i. Gold  /  Arndt von Bohlen und Halbach, der einsame Märchenprinz  /  Deshalb hüte sich jeder Junge“ (Situation in Österreich)  /  Die andere Mauer  /  Jürgen Bartsch (Knabenmörder, Brief)  /  Der Drogenpastor aus dem Aebihus  /  Offener Brief an Roger Peyrefitte (frz. Schwuler Schriftsteller)  /  Über die Verletzbarkeit des Homosexuellen S. 145  /  Er soll sich meinetwegen aufhängen!“  /  Auge um Auge, Zahn um Zahn“  /  Die Scheintoleranz der Frau Emma Waser  /  Etwas Verwerflicheres gibt es nicht.“ (22j ZH u. 14j Italiener)  /  Die Erkenntnisse des Franz Messmer  /  Das Moped  /  Ein Frühlingstag im Jahre 1973  /  Das Tagebuchblatt  / Die „Knackis“ von Vechta  /  Das „Christkind“ von Basel  / Der Massenmord von Riverside (zwei Schwule ermorden 28 Strichjungen zw. 13 und 23 J.)  /  Wir armen „Abartigen“ (über.chem. Kastration)  /  Deubelbeiss. Eine Begegnung  /  Sie sind genauso wie alle anderen.“ (16j Hetero/50j Homo)   Stücke: Zellengeflüster  /  Tribunal oder: Der Sittlichkeitsverbrecher  Drehbuch:  Die Konsequenz (fehlt i TB-Ausgabe)

Ziegler, Alexander: Eines Mannes Liebe, SV 1980, 336 S. / Fi 8052, 1982, 246 S.Mit jedem aufklärenden Detail enthüllt Barmettler Stück für Stück ein privates Drama: Die tragische Geschichte des Rechtsanwaltes Landert, der liebt, sich in eine ausweglose Leidenschaft verstrickt hat. „Auf der Strasse bei Volketswil verunglückte der 17jährige Gymnasiast Philipp mit einem gestohlenen Lamborghini tödlich.“   *Von den acht Büchern ist „Eines Mannes Liebe“ sein liebstes, weil es sein aufrichtigstes Buch ist. Es ist autobiographischer als seine anderen Bücher. In: Ich bekenne, S. 242

Ziegler, Alexander: Gesellschaftsspiele. Zwei kritische Stücke: Willkommen in Mariental – Samstagabend. Eine Liebesgeschichte, SV 1980, 222 S. (im Umschlag Szenenfotos)  Mariental – und wie es dazu kam  /  Willkommen in Mariental  /  Fallbeispiele   /  Samstagabend – eine Liebesgeschichte

Ziegler, Alexander: Angstträume. Stücke und Gedanken zur Zeit, Foerster 1981. 170 S.(Szenefotos)  Vorwort: Angstträume und wie es dazu kam   /  Nachtwache. Ein kritisches Stück zur Psychiatrie  /  Gedanken zur Zeit, Gedichte (nichts literarisches)  /  Entlassen. Szenen einer Heimkehr. Ein kritisches Stück zur Resozialisierung  /  Stimme des Zorns, der Sehnsucht, von J. S. Hohmann

Ziegler, Alexander: Die Zärtlichen, SV 1982 / Fi 8137, 1985 / Fi 8137, 1985, 382 S.  Ein prominenter und reicher Architekt wird ermordet aufgefunden. Im Zug der Ermittlungen wird eine lesbische Beziehung seiner Frau zu einer Lehrerin aufgedeckt. Vorurteile der Behörden und Sensationsgier der Medien. (Erinnert an einen Mord in der BRD 1974, Ihns/Andersen in Itzehoe)

Ziegler, Alexander: Ich bekenne. Konsequente Aufzeichnungen, SV 1985, 303 S. Der äussere Rahmen bildet eine Reise anlässlich seines 40. Geburtstages nach Rio de Janeiro, wo er mal eine glückliche Zeit mit seinem Freund Thomas Manzoni verbracht hatte. Hier trifft er sich mit einem Geliebten, von dem er sich im Streit getrennt hatte.   /  Versuch von Selbstbewältigung durch Abbau von Lebenslügen. Erlebnisse aus seiner Kindheit, Er nimmt Stellung zu gesellschaftspolitischen Themen. Verbogene Sehnsüchte und Träume, unerfüllter Liebe und Hoffnungslosigkeit. (Umschlag)

Die Resonanz. Briefe und Dokumente zum Film „Die Konsequenz“. Hrg. Von Wolfgang Petersen und Ulrich Greiwe, Fi 3423, 1980, 189 S. Mitleben und mitfühlen, was da gespielt wird.“ – Der Tag an dem „Die Konsequenz“ lief.  /  Angstfrei, ehrlich, offen und entkriminalisiert“ – Homosexuelle vergleichen den Film mit ihrem Leben.  /Als Vormund der Anständigen“ – Die sich nicht informieren wollen: Wertvorstellungen und Stil der Homosexuellen-Hasser  /  Meine Damen und Herren, hier zeige ich ihnen einen angehenden 16jährigen Homoeroten.“ – Lebensgeschichten von Homosexuellen  /  Kann denn jemand wirklich so vernagelt sein, es als Verbrechen anzusehen, wenn man sich liebt?“ – Ein neues Verständnis wächst heran: Junge Mädchen über Homosexuelle.  /  Sollte mein jSohn homosexuell veranlagt sein“ – Eltern über Homosexuelle und Homosexualität/ Zu bestimmten Zeiten treffen sich die Verlorenen“ – Tag-und-Nacht-Homosexuelle in einer deutschen Grossstadt – Report eines Betroffenen.  /  .. dass wir unsere Wünsche mal zugeben“ – Die Deiuschen und ihr Verhältnis zum eigenen Körper.  /  Tiefer als manchmal zwischen Mann und Frau“ – Junge Frauen über Homosexuelle und Homosexualität  /  Sie sind nett und höflich …“ – Heterosexuelle, die Homosexuelle kennen  /  Nicht mehr hinter der Plattlerhose verstecken“ – Satirische Ein- und Ausfälle gegen das „Konsequenz“-Verbot durch die Programmverantworlichen des Bayerischen Rundfunks.  /  Was Sie zeigen ist (leider) Realität“ – Homosexuelle und Erziehungsheim  /  Damit das Ghetto der Homosexuellen weiterhin intakt bleibt.“ – Die Mächtigen und die Homosexualität  /  Wie weiteres Unheil vermieden werden kann. – Die Deutschen und die Homosexualität. Forderungen, Wünsche, Hoffnungen  Anhang:  Horst Rieck: Love-Story unter Männern. Ein Fernsehfilm über zwei Homosexuelle macht schon vor seiner Sendung Furore.  /  Hans C. Blumenberg: Unter Männern  /  Gitta Wortmann: der BR setzt Petersens „Konsequenz“ ab. Heute sollte der Homosexuellen-Film im Fernsehen laufen.  /  Wolfgang Petersen: Einiges über den Ernst  /  Fritz Janda: Wer schützt uns vor Beschützern? Zur Absetzung der „Konsequenz“ durch den BR.  /  Marie Waldburg: Verfassungswidrige Zensur. Prominenten-Protest gegen Absetzung…  /  Provinzielle, reaktionäre Enge“. Proteststurm gegen die Absetzung…  /  Rupert Neudeck: Überzeugend  / Alfred Starkmann: Nichts für Voyeure  /  Gunther Witte, Alexander Ziegler, Wolfgang Petersen: Wie kann die Gesellschaft einen Homosexuellen akzeptieren, wenn er sich selber nicht akzeptiert? Ein Gespräch  /  Arno Plack: Homosexuelle, von verkappt Homosexuellen gemieden.  /  Datum und Bilder über den Film und die Verantwortlichen  /  Ruth Binde: Fragen an Alexander Ziegler  /  Jürgen Prochnow: Filmerfahrungen bei den Dreharbeiten (Hetero spielt Homo)  /  Typische Zeitungsbeiträge zum Thema Homosexuelle. Ein erstes verstehendes Gespräch.  /  Sind Schwule wirklich so?  /  Kinsey-Report verneint das Bild vom stereotypen Homosexuellen.  /  Gesetzwidrige Register und Listen  /  Eckhard Seide: Schwule stellen klar – Betrifft Protest gegen Diskriminierung  /  CSU kann ein Recht auf Homosexualität nicht sehen.

26.08.2022